„ES KANN NICHT

JEDER STUDIEREN.“

„ES KANN NICHT

JEDER STUDIEREN.“

Laura Vogt

Familie, gute Freunde und ein sicherer Arbeitsplatz – darauf legt Laura Vogt Wert. In ihrem noch jungen Berufsleben hat die 26-Jährige bereits einen wichtigen Meilenstein erreicht. Als Gewinnerin des Förderpreises „Duale Ausbildung“ konnte sie sich über einen Zuschuss für ihre Weiterbildung als Meisterin freuen.

Laura Vogt lernte durch verschiedene Praktika in sozialen Berufen das Berufsbild der „Orthopädiemechanikerin/Bandagistin“ kennen und war sofort davon überzeugt. Die Kombination aus Patientenkontakt und Handwerk gefiel ihr besonders gut.

Nach der Fachhochschulreife am Edith-Stein-Berufskolleg in Paderborn absolvierte Laura Vogt eine Ausbildung beim Sanitätshaus Bernhard Brinkmann in Paderborn. „Orthopädiemechaniker fertigen nach ärztlicher Verordnung technische Hilfsmittel nach Maß an, um zum Beispiel Fehlstellungen beim Patienten zu korrigieren. Dazu gehören Orthesen, Prothesen, Einlagen, Bandagen und Korsette, aber auch Erzeugnisse der Rehabilitationstechnik wie Sitzschalen oder individuelle Rollstühle. Unter anderem arbeiten wir mit Materialien aus Metall, Kunststoff und Leder“, erklärt die junge Frau.

Handwerkliches Geschick, Einfühlungsvermögen und Interesse an Medizin und Technik – wer Orthopädiemechaniker werden will, muss viele Fähigkeiten mitbringen und darf vor allem keine Berührungsängste im Umgang mit Menschen mit Handicap haben. Die Zukunftsaussichten sind gut: Der Bedarf an orthopädietechnischen Hilfsmitteln wird angesichts des demografischen Wandels immer größer.

Dass der Beruf für Laura Vogt mehr ist als ein sicherer Arbeitsplatz, bestätigen ihre Auszeichnungen. Als Innungsbeste, Kammersiegerin, Landessiegerin und Bundessiegerin im Wettbewerb „Profis leisten was“ war sie ihren Mitstreitern immer einen Schritt voraus. Und ihr Engagement geht weit darüber hinaus. Laura Vogt hat den nächsten Fuß bereits in der Tür. Sie besucht zurzeit die Meisterschule an der Bundesfachschule für Orthopädietechnik in Dortmund. Ihr Ziel ist es, später einmal als Werkstattleiterin in einem Sanitäts- oder Krankenhaus zu arbeiten.

„Ich hätte mir keinen besseren Beruf vorstellen können. Theoretische Inhalte und praktische Kenntnisse unterstützen sich perfekt in der dualen Ausbildung und können auch die Weichen für ein späteres Studium legen. Alles ist möglich“, davon ist Laura Vogt überzeugt.

Privat engagiert sie sich in der Volkstanzgruppe des Heimatvereins Delbrück. Wie von ihr gewohnt, bewegt sie auch dort jede Menge. Seit 2008 leitet sie die Kindertanzgruppe und seit zwei Jahren ist sie Mitglied im Vorstandsteam. „Ich tanze seit meiner Kindheit. Die alten traditionellen Tänze haben für mich einen ganz persönlichen Wert. Es liegt mir viel daran, sie für die Nachwelt zu erhalten. Auch wenn sich Werte ändern und heute allein schon durch den technischen Fortschritt andere Werte zählen als noch vor 20 Jahren, sind sie jederzeit erstrebenswert.“

Laura Vogt hofft, dass der Förderpreis viele junge Menschen motiviert, sich beruflich und sozial zu engagieren. Gleichermaßen wünscht sie sich, dass möglichst viele Unternehmen die duale Ausbildung unterstützen und fördern, damit sie in Zukunft wieder attraktiver wird. „Ich glaube, die duale Ausbildung wird es immer geben. Nicht jeder kann studieren. Deshalb ist die praxisnahe Ausbildung für viele eine Chance.“